Es erfreut mich, dass Sie auf die Internetseite zu den Werken und Arbeiten des Bildhauers Dr. Johannes Friedrich Rogge gefunden haben. Informieren Sie sich hier über das vielseitige Schaffen und Wirken des Dresdener Künstlers.

 

Ich wünsche Ihnen dabei eine interessante Zeit.

 

Fragen, Hinweise oder Angebote von DDR- Plastiken und Reliefs, auch anderer DDR- Künstler, können gern in der Übersicht "Kontakt" gemacht werden.

 

 

Gordon Lieser

Kunstinteressierte oder Sammler von Rogge-Werken finden in der Literatur und in Kunstnachschlagewerken der DDR fast keine Informationen über diesen herausragenden Künstler und dessen Schaffen. Dies ist auf politische Gründe zurückzuführen: trotz seiner ausgezeichneten, gestalterisch und künstlerisch hervorragenden Werke bedeutender Dichter und politischer Personen der DDR, fielen dem humanistischen Künstler seine plastischen Arbeiten aus der Zeit des "Dritten Reichs" auf die Füße. Rogge versuchte sich während der Kriegszeit als Wald- und Straßenarbeiter. Doch aufgrund seiner schmalen Körperstatur und der schweren, ungewohnten Arbeit, folgte alsbald der körperliche Zusammenbruch.

Aus seiner finanziellen und materiellen Not heraus entschloß er sich, das zu machen, was er am besten konnte: Portraitköpfe modellieren.

 

Ab etwa 1955- Rogge war inzwischen wieder als Bildhauer gefragt, anerkannt und etabliert sowie für die Auszeichnung "Deutscher Nationalpreis 1954" vorgeschlagen- trifft die Veränderung der DDR-Kulturpolitik viele damals tätige Künstler. Aufgrund ihres künstlerischen Schaffens vor 1945 wurden sie massiv- z.B. mit ausbleibenden Lieferungen von Farben, Ton und Gips- boykottiert. Der von staatlicher Seite durchgesetzte Ausschluss von Vergaben und Kunstausstellungen trieb viele Kunstschaffende weit an den Rand der Existenz. Ihm, dem immer die Kunst des Gestaltens im Vordergrund stand, nicht die politischen Ideale seiner einst in Kriegsjahren Modellierten, traf dies besonders hart.

 

Seit dieser Zeit seitens der regierenden Abteilungen und staatlichen Organisationen der DDR von Aufträgen indirekt ausgeschalten, fasste Rogge vor allem in regionalen Denkmälern, der Gestaltung sowie den Verkauf von Büsten und Reliefs an Schulen, Rathäusern, Institutionen, ferner auch an Privatpersonen, um 1957/ 60 wieder Fuß in der Bildniskunst. Dadurch erlangte er bis zu seinem Lebensende neue Motivation für weitere Ideen und Umsetzungen.

 

Heute erfreuen sich die Arbeiten des Künstlers nicht nur unter Kunstinteressierten und Sammlern wachsender Beliebtheit und Beachtung im öffentlichen Raum, etwa durch Ausstellungen einzelner Stücke oder Denkmalsanierungen.

© G.Lieser